Andacht für den 04. Mai mit Lied Nr. 28 aus dem “blauen Gesangbuch”
Ein Vater erzählte mir neulich: meinen Jungen habe ich nur einmal in seinem Leben geschlagen. Er war richtig frech gewesen und da ist mir die Hand ausgerutscht. Das ist einfach so passiert, ich hab in dem Moment überhaupt nicht nachgedacht. Die Ohrfeige hat geknallt und mein kleiner Sohn hat mich einfach nur angeschaut. Ich bin schnell weg, ins Wohnzimmer, und hab mich aufs Sofa gesetzt. Mir hat dieser Schlag mehr wehgetan als ihm, ich war ganz geschockt. Und als dann mein Junge gekommen ist und mich voller Angst in den Augen gefragt hat: „Papa, hast du mich nicht mehr lieb?“, da konnte ich ihn einfach nur noch in den Arm nehmen und wir haben zusammen geweint. Egal, wie viel Mist er in den vielen Jahren noch gebaut hat, und das war einiges, ich hab ihn nie wieder geschlagen, wir haben immer miteinander geredet und konnten dadurch das meiste klären.
So ein Vater ist auch Gott. Wenn wir Fehler machen, wenn wir gegen seine Gebote verstoßen, dann ist er verständlicherweise zornig und wütend auf uns. Aber genauso schnell vergibt er uns auch wieder, wenn wir uns entschuldigen und um Verzeihung bitten. Denn Gott hat Erbarmen mit uns.
Es grüßt euch herzlich
Pfarrerin Janina Tamm
Prot. Pfarrei am Potzberg