Begeistert überzeugen – Pfingsten 31. Mai 2020

Gottesdienst am 31. Juni 2020 zu Pfingsten



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Wer möchte, kann zu Beginn eine Kerze anzünden

Liebe Leserin, lieber Leser,
wir feiern an Pfingsten den Geburtstag der Kirche, denn an diesem Tag wurde den Jüngern der Heilige Geist geschenkt.
Wir beten: Gott, ich bin/wir sind hier, allein und doch durch deinen Geist alle miteinander verbunden. Ohne deinen Heiligen Geist sind wir verloren, danke für dieses Geschenk. Amen.

Predigt: Apg 2, 1-21 (hier stark gekürzt):

Als der Pfingsttag gekommen war, waren die Jünger alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und die Jünger wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen. Darüber entsetzten sich die Menschen und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Hand aufs Herz- hattest du schon mal einen Kater? Damit meine ich nicht ein niedliches kleines Fellknäuel zum Knuddeln, sondern mir geht es um die morgendlichen Spätfolgen von übermäßigem Alkoholkonsum. Von einem Erlebnis, das mit Sicherheit zu einem Kater geführt hat, berichtet dieser Witz:

Der neue Priester ist sehr aufgeregt vor seiner 1. Messe. Also fragte er seinen Bischof um Rat. Der sagte, dass er vor dem Gottesdienst immer zwei Tröpfchen Wodka in ein Glas Wasser gebe und ihm das helfe, nicht so aufgeregt zu sein. Der Priester nimmt sich diesen Rat zu Herzen. Alles läuft super, die Gemeinde klatscht Beifall und jubelt. Beschwingt kommt der Priester nach dem Gottesdienst in die Sakristei zurück, wo er einen Zettel seines Bischofs mit folgender Rückmeldung findet:

Geschätzter Bruder in Christo!
Ich gebe Ihnen einige Ratschläge und bete zu Jesus Christus, dass sich diese Angelegenheiten in der nächsten Messe nicht wiederholen werden:
Es ist nicht nötig, Zitronen an den Kelchrand zu stecken. Es heißt in der Geschichte nicht der warmherzige Bernhardiner, sondern der barmherzige Samariter. Außerdem heißt es nicht: „Suche mich in der Unterführung“, sondern „Führe mich nicht in Versuchung“. Die Gebote sind deren 10 und die Anzahl der Apostel war 12 und nicht 7 (keiner der Apostel war ein Zwerg und keiner hatte ein rotes lustiges Käppchen auf). Das Weihwasser ist zum Segnen da und nicht um den Nacken zu erfrischen. Niemals sollten Sie beten, indem Sie sich auf die Stufen vor den Altar setzen und den Fuß auf die Bibel legen. Die Aufforderung zum Tanz ist nicht schlecht, aber in der Polonaise durchs Kirchenschiff: nein! Der Typ im Kirchenschiff ist übrigens Jesus, er hängt da auch nicht rum, sondern ist ans Kreuz genagelt. Jener in der ersten Reihe, welchen Sie als „Opi mit Röckchen“ bezeichnet haben, der „unglaublich lächerlich“ aussieht, war ich. Und am Schluss heißt es „Amen“ und nicht „Prost“. Das nächste Mal geben Sie bitte einige Tropfen Wodka ins Wasser und nicht umgekehrt. Herzlichst, Ihr Bischof

Oje, da hat der Priester wohl zu tief ins Glas geschaut. Genau das wird auch den Jüngern im Predigttext unterstellt. Sie sind an sich alles ungebildete Männer aus Galiläa, einfache Fischer und Handwerker, die gerade so lesen und schreiben können. Sie sind es nicht gewohnt, irgendwo in der Öffentlichkeit zu stehen und große Reden zu schwingen. Und jetzt fangen sie auf einmal an, frei und offen zu sprechen und von Jesus zu erzählen. Und das noch in ihnen eigentlich völlig fremden Sprachen. Einfach munter drauf los, zur Not mit Händen und Füßen. Wobei sie dabei natürlich keinen Unsinn von sich geben wie der Priester, sondern begeistert von Gott und seiner Guten Botschaft reden.

Sie sind nicht nur betrunken vom Heiligen Geist, sie sind komplett abgefüllt mit ihm. In jeder Faser ihres Körpers ist dieser Geist zu spüren. Das enthemmt sie völlig, befreit sie von Versagensängsten und Minderwertigkeitskomplexen. Es beflügelt sie dazu, über sich hinaus zu wachsen und Unglaubliches zu leisten.Wir sehen also im Predigttext, wie der Heilige Geist wirken kann. Er befähigt uns auf einmal, Dinge zu tun, die wir vorher nie für möglich gehalten hätten. Dass wir, auch ohne sturzbetrunken zu sein, offen, direkt und frei heraus von unserem Glauben, unserem Christ-Sein sprechen können. Vielleicht nicht vor einer großen Menschenmenge, aber im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, unter Arbeitskollegen, in der Familie.

Die Pfingstbotschaft gibt einen gehörigen Kater, auch ohne Alkohol, und soll uns dazu ermutigen, unseren Glauben nicht zu verstecken, sondern anderen davon zu erzählen und diesen Kater weiterzugeben, ohne beißen und kratzen, sondern mit viel Streicheleinheiten und Liebe zum Nächsten.

Fürbitten:
Guter Gott,
wir haben deinen Geist bitter nötig. Es wird so viel Kleingeistiges und Geistloses geredet und getan, leere Worte gemacht. Erfülle uns jeden Tag neu mit deinem Geist, damit wir von ihm ganz durchdrungen sind. Dein Geist haucht uns Leben ein, ist die Kraft, die uns bewegt und begeistert, die uns Mut und Hoffnung schenkt, die unser Leben nachhaltig verändern kann. Für unseren Glauben einzustehen, dafür zu kämpfen, wovon wir überzeugt sind, fällt uns nicht immer leicht, vor allem, wenn wir Gegenwind bekommen.

Erfülle uns in diesen Situationen dann mit deinem Geist, der uns die richtigen Worte in den Mund legt und den Mut dazu gibt, diese auch auszusprechen, egal, was die anderen sagen werden. Schick uns dann deine Weisheit, deinen Rat, deine Klugheit, deine Stärke und deine Erkenntnis. Gemeinsam beten wir, wie dein Sohn Jesus Christus es uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel…

Segen: Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir. Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und er gebe dir Frieden. Amen.

Die Kerze kann nun ausgepustet werden

Kurze Info aus dem Pfarramt

  • Pfrin Tamm hat für jeden Tag der Woche 3minütige Liedandachten gesungen und gesprochen, zu finden auf der Homepage:
    www.pfarrei-am-potzberg.de unter „Made my day“, Stichwort “Mach mal blau”.
  • Die Glocken läuten jeden Sonntag von 10 bis 10:05 Uhr und täglich um 19:30 Uhr zum pfalzweiten ökumenischen Gebet.
  • Sie dürfen sich gerne im Pfarramt melden, wenn Sie mal mit jemandem sprechen möchten oder Hilfe brauchen!
  • Im Juni finden noch keine Gottesdienste statt, die Auflagen in den Kirchen sind für uns aktuell nicht umsetzbar.
  • Am 5. Juli werden wir um 10 Uhr einen Gottesdienst im Grünen feiern, gemeinsam mit dem Posaunenchor und unserer Vikarin Maren Wolf, die ab Juni Teil der Pfarrei sein wird.
  • Pfarrerin Tamm hat Urlaub vom 8.-20. Juni. Die Vertretung hat Pfarrerin Ulla Steinmann, Telefon
  • Andacht auf dem Anrufbeantworter, täglich neu unter der NEUEN Nummer 06359-95 352 92.
  • Seelsorge-Hotline des Dekanats Kusel, täglich von 8-12 und 16-22 Uhr: 06381-99 69 919.

Gott behüte Sie, bleiben Sie gesund!